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„Rotterdam konnte die Corona-Herausforderungen meistern“

Am 22. Juli 2020 wurde ein gemeinsamer Port Call vom Hafenbetrieb Rotterdam und vom RPPC organisiert, der den Titel „Promoten und Verbinden“ trug. Genau wie bei früheren Port Calls handelte es sich auch hier um ein digitales Meeting - und zwar in Form einer Online-Gesprächsrunde. Das Meeting richtete sich insbesondere an das deutschsprachige Hinterland und fand aus diesem Grunde auf Deutsch statt. Wer sich dieses digitale Event noch anschauen will, findet den Link hier. Dieser Webbeitrag ist eine Port Call-Zusammenfassung in niederländischer Sprache.

Marilyne van Hoey Smith, Commercial Manager bei European Gateway Services, übernahm die Gesprächsmoderation. In einer kurzen Einleitung teilte sie mit, dass der Hafenbetrieb Rotterdam, der RPPC und die verschiedenen Vertreter der Akteure im Hafen unter anderem durch dieses Webinar mit den deutschsprechenden Geschäftskontakten in Verbindung bleiben möchten - gerade jetzt sind durch die Corona-Krise persönliche Zusammenkünfte seltener geworden.


Maximale Kontinuität

Als erste erhielt Hanna Stelzel, Business Manager Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam, das Wort. In einer kurzen Präsentation skizzierte sie die Auswirkungen von Covid-19. „Als im Februar und März das Ausmaß der Pandemie deutlich wurde, entschied sich der Hafenbetrieb nachdrücklich für eine Doppelstrategie: einerseits für die optimale Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden, andererseits für eine maximale Kontinuität der Aktivitäten", erläutert Stelzel. Zweimal pro Woche hielten erfahrene Mitarbeiter des Hafenbetriebs Rotterdam Rücksprache mit Geschäftsverbindungen, Kunden und Unternehmen, wie beispielsweise Terminals, im Hafengebiet. Wichtig für die Kontinuität war, dass sowohl die niederländische Regierung als auch die EU den Hafen und die dort ansässigen Betriebe zum vitalen Sektor erklärt haben. Stelzel: „Vier Monate später können wir mit gewissem Stolz berichten, dass es eigentlich keine betrieblichen Probleme gegeben hat.“


Ladungsvolumina

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Rotterdamer Hafen und die dort ansässigen Betriebe nicht unter den Folgen der Krise gelitten haben. Die Wirtschaft hat einen schweren Schlag versetzt bekommen, was sich immer in den Ladungsvolumina widerspiegelt, wie kurz nach dem Meeting deutlich wurde, als der Hafenbetrieb die Umschlagszahlen des 2. Quartals 2020 veröffentlichte. Natürlich schaut der Hafenbetrieb nach vorn und versucht einzuschätzen, wie sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten und Jahren entwickeln wird. In diesem Zusammenhang gibt es verschiedene Unwägbarkeiten. „Es stellt sich vor allem die Frage, ob eine zweite Ansteckungswelle auftreten wird und wenn ja, ob deren Auswirkung ebenso groß sein wird“, erläutert Stelzel. Vorläufig geht der Hafenbetrieb von Rotterdam von einem Szenario aus, bei dem noch geraume Zeit Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus in Kombination mit einer relativ langen Erholungsphase gelten werden. "Wahrscheinlich werden wir erst 2022 wieder das Niveau von 2019 erreichen."


Kontinuierliche Investitionen

Trotz aller Widrigkeiten setzt der Hafenbetrieb die geplanten Investitionen uneingeschränkt fort. Stelzel: „Die Arbeit an der Container-Exchange-Route geht weiter, ebenso wie die Investitionen in die Digitalisierung und die Errichtung eines Clusters für Agrarlebensmittel. Rotterdam will für die Zukunft gut gerüstet sein.“


Unbeständiger Markt

Peter Nebel, Senior Commercial Executive bei Hutchison Port in Rotterdam (ECT), informierte während des Port Call, dass es ECT gut gelungen ist, mit der veränderten Situation umzugehen. „Wir sind alle gesund geblieben; wo es möglich war, im Home-Office zu arbeiten, wurde das auch tatsächlich umgesetzt, und das funktioniert überraschend problemlos.“ Es gab jedoch in den vergangenen Monaten große Schwankungen bei den Ladungsvolumina. „Manche Schiffe wurden aus dem Fahrplan genommen, wodurch andere Schiffe wiederum viel mehr Ladung transportieren mussten. Dank der Lage Rotterdams an tiefem Gewässer und der Kapazität der Terminals im Hafen war es jedoch möglich, diese Unbeständigkeit gut zu verkraften."


Leichte Erholung

Für die Binnenschifffahrt waren die etwas geringeren Volumina insofern gut, dass die Abfertigung im Hafen schneller vonstatten ging, ließ Cok Vinke, Managing Director von Contargo, wissen. Er unterscheidet zwei Corona-Zeiträume: Zuerst brachen die Importe aus Nordrhein-Westfalen ein und danach dann die Exporte in andere deutsche Regionen. Derzeit erholt sich der Markt etwas.“

Julian Remie ging auf die Situation beim Bahntransport ein. „Bereits im Januar 2020 sahen wir einen Rückgang bei der chinesischen Produktion - und schon dann begann die negative Spirale. Mitte März war dann die Talsohle erreicht, und seit Ende Mai läuft es eigentlich recht gut. Die Automobilindustrie in Deutschland schwächelt jedoch weiterhin.“ Als Pluspunkt sieht Remie seit kurzem einen Zuwachs bei den Transportvolumina über die Neue Seidenroute.


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